SABINE MOSBACHER-DÜRINGER

VDP.WEINGUT
GEORG MOSBACHER

„HAND IN HAND.“

SABINE MOSBACHER-DÜRINGER ÜBER IHRE WEINE UND IHR WEINGUT IN FORST

VDP: Was ist das Besondere an Ihrem Weingut?

Sabine Mosbacher-Düringer: Weibliches Engagement und Teamarbeit sind in unserem familiengeführten Weingut die große Stärke. Mein Mann und ich führen das Weingut seit 17 Jahren gemeinsam. Ich habe zu einer Zeit gelernt und Weinbau studiert, als dies noch vergleichsweise wenige Frauen taten. Bis heute ist es mir daher ein Anliegen Frauen in der Branche zu unterstützen. Ich bin Mitglied im Netzwerk „Vinissima- Frauen & Wein e.V.“ und war einige Jahre dessen bundesweite Vorsitzende. Um mich weiterzubilden habe ich außerdem das W.S.E.T., Diploma der Weinakademie Österreich absolviert – die Vorstufe zur Ausbildung zum Master of Wine. Und damit bin ich bislang das einzige VDP.Mitglied, das diese Ausbildung hat! Unser Weingut selbst liegt mitten im Ortskern von Forst mit direktem Zugang zu den besten Forster Weinbergen, das hat nicht jeder. Mit viel Hingabe und Ideenreichtum haben wir es geschafft, die Architektur unseres Weingutsbetriebes zu entwickeln und harmonisch ins Ortsbild zu integrieren.

VDP: Was ist Ihre Weingutsphilosophie?

Sabine Mosbacher-Düringer: Wir pflegen unsere Lagen sorgsam und legen bei der Rebsorte Riesling Wert darauf die Besonderheiten und Unterschiede der Böden im Wein sichtbar werden zu lassen. Grundsätzlich wollen wir im Einklang mit der Natur arbeiten und bewirtschaften unsere Weinberge daher seit 2012 biologisch – für mehr Bodenvitalität und hohe Qualität. Das machen wir nicht, weil es gut klingt, sondern aus Überzeugung: Wir wissen einfach, wie wichtig ein natürlicher, gesunder Weinberg ist.


VDP: Welchen Weinstil streben Sie an?

Sabine Mosbacher-Düringer: Präzise, feinfruchtige, lagen- und herkunftsbezogene Weine. Basis dafür ist neben dem konsequenten, biologischen Anbau die Handlese, die es uns ermöglicht die Trauben und Beeren zu sortieren und selektionieren: Lage für Lage getrennt, in zahlreiche unterschiedliche Partien. Der folgende, schonende Ausbau im Keller bewahrt nur den typischen Charakter, den die einzigartigen Terroirs rund um Forst unseren Trauben mitgegeben hat. Wir zeigen so Jahr für Jahr auf’s Neue die Unterschiedlichkeit unserer großartigen Lagen in Forst, Deidesheim und Wachenheim.

„WIR WISSEN EINFACH, WIE WICHTIG EIN NATÜRLICHER, GESUNDER WEINBERG IST.“

VDP: Was ist Ihre Lieblingsrebsorte?

Sabine Mosbacher-Düringer: Klar, der Riesling. Aber auch Sauvignon Blanc. Dafür haben wir ein ganz besonderes Faible, waren wir doch 1997 einer der ersten Betriebe, die in der Pfalz diese Rebsorte angebaut haben.

VDP: Welchen Ihrer Weine würden Sie jemandem empfehlen, der Ihr Weingut noch nicht kennt – sozusagen als Einstieg?

Sabine Mosbacher-Düringer: Unseren Riesling VDP.GUTSWEIN – er ist unsere Visitenkarte in flüssiger Form. Wenn der erste Eindruck gefällt, bleibt noch viel Zeit, um unsere anderen Weine zu verkosten.

VDP: Auf welchen Wein sind Sie ganz besonders stolz?

Sabine Mosbacher-Düringer: Auf das UNGEHEUER, Riesling VDP.GROSSES GEWÄCHS®. In den neunziger Jahren haben wir als erste mit diesem VDP.GROSSEN GEWÄCHS® angefangen und die VDP.GROSSE LAGE® UNGEHEUER zum GG ausgebaut. Seitdem ist er regelmäßig ein großer Wein mit perfekter Balance aus Eleganz, Feinheit und Fülle.

VDP: Warum sind Sie Winzerin geworden?

Sabine Mosbacher-Düringer: Ich war die Älteste von drei Töchtern im Winzerbetrieb und schon immer naturwissenschaftlich interessiert. Als ich dann beim VDP.Weingut Geh. Rat Dr. v. Bassermann-Jordan ein Praktikum machte, habe ich richtig Gefallen gefunden am Winzer- Beruf. Eigentlich ist es ja auch nur natürlich und selbstverständlich, in ein Familienweingut einzusteigen, noch dazu wenn dieses in so einer tollen Weinbaugemeinde wie Forst liegt.

UNGEHEUER
Riesling GG
VDP.GROSSES GEWÄCHS®

VDP: Haben Sie Vorbilder?

Sabine Mosbacher-Düringer: Vorbild ist und war der Vater. Mein Ausbilder bei Bassermann- Jordan war Ulrich Mell, von dem habe ich auch einiges gelernt.

VDP: Mit was würden Sie Weinmachen vergleichen?

Sabine Mosbacher-Düringer: Weinmachen hat so viele unterschiedliche Aspekte und Facetten und ist deshalb schwierig vergleichbar!
Man erreicht und erfreut mit einem Glas Wein so viele Menschen, das macht einen dann auch selbst glücklich und zufrieden. Mit unseren Weinen erreichen wir Weinbegeisterte aus aller Welt – sie zusammen zu bringen mit ein und demselben Wein, das ist schon eine Besonderheit.

©2022

Fotos: Peter Bender