Zwei Trockenbeerenauslesen
die heimlichen Stars der Bieterszene.
Den Anfang machte bei der VDP.Auktion an der Mosel am 20.September eine 1959er Riesling Trockenbeerenauslese (TBA) aus dem Bernkasteler DOCTOR vom VDP.Weingut Geheimrat J. Wegeler. Die Lage zählt nicht nur zu den berühmtesten, sondern auch zu den teuersten Weinlagen der Welt. Und dies bereits seit Geheimrat Julius Wegeler eine Parzelle erwarb und 100 Goldmark pro Rebstock bezahlte.
Auch der ehemalige US-Präsident Dwight D. Eisenhower soll die 1959er TBA verkostet haben. Bei der VDP.Herbstversteigerung wurde für eine Flasche 0,7 Liter 4.057,90€ (Inkl. Steuern und Gebühren) erlöst.
Traditionell liegt der Schwerpunkt der Versteigerungsweine im rest- bis edelsüßen Bereich. Der VDP.Mosel versteigerte in diesem Jahr auch trockene VDP.GROSSE GEWÄCHSE® in Großflaschen. So wechselte eine Doppelmagnum (3 Liter) Erdener Prälat vom VDP.Weingut Dr. Loosen für 3.623,55€ den Besitzer.
Insgesamt kamen rund 13.000 Flaschen Wein in Trier unter den Hammer.
Ein besonderes Gefecht lieferten sich zwei Bieter bei der VDP.Auktion an der Nahe am 22.September in der Bad Kreuznacher Römerhalle um eine Magnum (1,5 Liter) 2015er HERMANNSHÖHLE -Freitag – Riesling TBA des VDP.Weingutes Dönnhoff. Der bereits mehrfach mit 100 Punkten ausgezeichnete Wein, ging für 22.491 Euro (inkl.Steuern und Gebühren) an den Meistbietenden.
Das Kabinett Highlight der VDP.Nahe - Versteigerung stammt erstaunlicherweise von der Mosel. 2018 SCHUBERTSLAY Riesling Kabinett von Klaus Peter Keller. Jancis Robinson bezeichnet dieses extrem steile Filetstück im Piesporter Hang als das „jewel in the mosel crown“.
Für den VDP.Winzer Klaus Peter Keller aus Rheinhessen, dessen Mutter von der Mosel stammte, ist das Engagement im Schubertslay eine Herzensangelegenheit.
Diese wurde nun belohnt. Die Magnum Flasche erzielte 5.685,23 Euro.
Die guten Ergebnisse der trockenen Spitzenweine an Mosel und Nahe unterstreichen die wiedergewonnene Bedeutung der Versteigerungen für die VDP.Weingüter und tragen dazu bei, das internationale Renommée zu festigen und die Langlebigkeit der Weine zu manifestieren. Nicht zuletzt sind die Auktionen auch ein Gradmesser für den Weinmarkt.
Hintergrund:
Die VDP.Weinversteigerungen gibt es bereits seit über 100 Jahren. Sie wurden eingeführt, um neue Absatzwege zu erschließen und Die Qualität der Weine zu sichern. Die Möglichkeiten der Selbstvermarktung im heutigen Sinn war noch weitgehend unbekannt. So war es üblich die Ernte fassweise gegen Höchstgebot an den Handel abzugeben. Lange Zeit wurden ganze Fässer (Fuder an der Mosel oder Stück und Halbstück im Rheingau und an der Nahe) versteigert, bevor man allmählich dazu überging, abgefüllte Flaschenweine zu verkaufen.