BERNHARD HUBER

STAATSWEINGUT
FREIBURG (VDP)

„WIR BEARBEITEN HEUTE DIE THEMEN FÜR EINE ZUKUNFTSFÄHIGE UND NACHHALTIGE WEINWIRTSCHAFT VON MORGEN.“

BETRIEBSLEITER BERNHARD HUBER ÜBER SEINE WEINE UND DAS STAATSWEINGUT

Staatsweingut Freiburg

Merzhauserstraße 119
79100 Freiburg

Tel+49 (0)761/401654320
Fax+49 (0)761/401654321
E-Mailstaatsweingut@wbi.bwl.de
Verkaufszeiten
Vinothek Freiburg: Mo-Fr 10:00 – 19:00 Uhr Sa 10:00 – 16:00 Uhr Vinothek Blankenhornsberg Mo-Fr 12:00 – 17:00 Uhr Mai- Okt Mo-Mi 10:00-17:00 Uhr Do-Fr 10:00 – 18:00 Uhr Sa: 10:00 – 16:00 Uhr
Inhaber:in

Land Baden-Württemberg

Betriebsleiter: Bernhard Huber und Kolja Bitzenhofer
Kellermeister:in

Werner Scheffelt & Benedikt Jehle

Im VDP seit

1926

Rebfläche in Hektar

37,70 ha

Rebsorte

Spätburgunder, Riesling, Weissburgunder, Ruländer sowie u.a. Gutedel, Chardonnay, Muskateller, Cabernet Carbon, Johanniter

VDP: Was ist das Besondere an Ihrem Weingut?

Bernhard Huber: Wir sind integraler Bestandteil des Staatlichen Weinbauinstituts Freiburg. Wir bearbeiten heute die Themen für eine zukunftsfähige und nachhaltige Weinwirtschaft von morgen. Das Staatsweingut bewirtschaftet die Rebflächen des Instituts, unterstützt die Forschungsarbeit und setzt neue Erkenntnisse und Verfahren unmittelbar im Betrieb um.

Der Gutsbetrieb Blankenhornsberg wurde von der Familie Blankenhorn 1842 gegründet.
Der Sohn von Adolph Friedrich, Professor Dr. Adolph Blankenhorn, war der Mitbegründer der deutschen Weinbauwissenschaften und hatte bei der Entwicklung der Pfropfrebe zur Bekämpfung der Reblaus entscheidenden Anteil. Er war Mitbegründer des badischen und des deutschen Weinbauvereins und dessen erster Präsident.
Der heute noch erhaltene Gewölbekeller ist Zeitzeuge dieses für die Weinwirtschaft bedeutenden Mannes und damit ein Teil der Badischen Weinbauhistorie.
Darüber hinaus bewirtschaftet das Staatsweingut zwei der 100 besten Weinbergslagen, die VDP.GROSSEN LAGEN® SCHLOSSBERG in Freiburg und im Alleinbesitz den DOKTORGARTEN.

 

VDP: Was ist Ihre Weingutsphilosophie?

Bernhard Huber: Es ist unser Anspruch, unsere einzigartigen Lagen nachhaltig zu bewirtschaften, um für die Weinbranche ein Vorbild zu sein. Nachhaltig bedeutet für uns nicht nur, dass unsere Produktionsverfahren im Weinberg und in der Kellerei im Einklang mit der Natur und der Gesundheit des Verbrauchers stehen, sondern auch sozial vertretbar und wirtschaftlich sind. Mit der Kompetenz des Staatlichen Weinbauinstitutes im Rücken und dem enormen Erfahrungsschatz der VDP-Kollegen arbeiten wir permanent daran, aus unseren Rebflächen, die als VDP. GROSSE LAGE® klassifiziert sind, die Standorteigenschaften im Wein erlebbar zu machen.

DOKTORGARTEN
Weißburgunder GG
VDP.GROSSE LAGE®

VDP: Welchen Weinstil streben Sie an?

Bernhard Huber: Bei unseren VDP.ERSTE LAGE® Weinen und den GGs pflegen wir einen klassischen internationalen Weinstil, der durch die Nähe zum Burgund beeinflusst ist. Im Gutsweinbereich sind wir aber auch offen für innovative und moderne Weinstile und Sorten. Ein Beispiel hierfür sind unsere pilzwiderstandsfähigen Rebsorten.

„FÜR MICH IST DER WEISSBURGUNDER DIE AM MEISTEN VERKANNTE REBSORTE.“

VDP: Haben Sie eine Lieblingsrebsorte?

Bernhard Huber: Ja, den Weißburgunder. Für mich persönlich ist sie die am meist verkannte Rebsorte. Wird sie im Ertrag gezügelt, entstehen dichte, extrem verspielte und elegante Essenbegleiter.

VDP: Welchen Ihrer Weine würden Sie jemandem empfehlen, der Ihr Weingut noch nicht kennt – sozusagen als Einstieg?

Bernhard Huber: Mit dem Weissburgunder VDP.ORTSWEIN startet ein Besucher perfekt in unser Burgundersortiment. Er wird aber auch überrascht sein von unseren Chardonnays, dem trockenen Muskateller und unseren Sekten.


VDP: Auf welchen Wein sind Sie ganz besonders stolz?

Bernhard Huber: Stolz bin ich auf unsere Entwicklung in den letzten Jahren. Die größten Fortschritte haben wir vielleicht bei den Spätburgundern erzielt. Als unser 2011er DOKTORGARTEN Spätburgunder GG in einer Blindverkostung von Experten ins Burgund verortet wurde, waren dies Streicheleinheiten für die Seele!

VDP: Warum sind Sie Winzer geworden?

Bernhard Huber: Als studierter Pflanzenbauer und somit Quereinsteiger in die Weinbranche war der Berufsweg vielfältig. Nach 13 Jahren in der Weinbauforschung am Staatlichen Weinbauinstitut Freiburg suchte ich eine neue Herausforderung und übernahm 2006 die Leitung des Staatsweinguts. Als ich mich intensiv mit unseren beiden Spitzenlagen,
den VDP.GROSSEN LAGEN® SCHLOSSBERG in Freiburg und DOKTORGARTEN auseinandersetzte, empfand ich es als eine Verpflichtung, dieses Geschenk anzunehmen und die Chance am Schopf zu packen.


VDP: Haben Sie Vorbilder?

Bernhard Huber: Meine badischen VDP.Kollegen, allen voran Joachim Heger, waren mir in den Anfangsjahren und heute noch wunderbare Diskussionspartner und ich habe sehr von Ihren Erfahrungen profitiert.


VDP: Wie vereinen Sie Tradition und Innovation?

Bernhard Huber: Mit der Nähe zum Staatlichen Weinbauinstitut Freiburg haben wir hier einen Bonus wie kein anderes Weingut. Wir übernehmen nur Innovationen, welche die Weinqualität verbessern und nachhaltig sind. In den Kellereien wird das besonders deutlich. Geräte aus Edelstahl, Kühltechnik, Klimatechnik, moderne Verarbeitungsgeräte, schonende Filtration- und Pumptechniken haben große Verbesserungen
gebracht. Traditionell arbeiten wir nach wie vor bei der Weinreifung in großen oder kleinen Holzfässern. Dabei ist uns die notwendige Reifezeit für die Weine enorm wichtig. Deshalb kommen unsere weißen GGs erst nach zwei Jahren und die Spätburgunder GGs künftig erst nach 3 Jahren in den Markt.