Grund zur Freude – der Jahrgang 2024 ist vollständig eingebracht! Er wird vielen Winzerinnen und Winzern als schier "unendlicher Herbst" in Erinnerung bleiben. Während manche Regionen mit der Sektlese bereits Ende August begonnen hatten, waren andere noch bis Ende Oktober mit der Ernte beschäftigt. Ein Jahr geprägt von Spätfrost und damit teils uneinheitlich reifenden Trauben, das genaues Hinsehen, viel Erfahrung, intensive Handarbeit und - zu guter letzt - häufig Geduld erforderte. Doch das Warten, Bangen und die intensive Arbeit haben sich gelohnt. Denn es konnte Lesegut von hoher Güte in die Keller gebracht werden.
Unsere Mitglieder erzählen von den Besonderheiten des Jahrgangs in ihrer Region.
Weinjahr 2024: Triumphe und Herausforderungen
Im Weinbau ist kein Jahr wie das vorherige. So hatte auch 2024 seine Tücken, die den VDP.Winzerinnen und Winzern einmal mehr alles an Erfahrung und Sorgfalt abverlangten, um auch aus diesem wieder einen Spitzenjahrgang zu produzieren – und ein solcher könnte es trotz aller Querelen werden, denn das, was an gesundem Traubenmaterial in den Keller gebracht werden konnte, ist von herausragender Qualität.
Während es 2023 die Trockenheit im Frühjahr war, die den VDP.Mitgliedern Sorge bereitete, war es in diesem Jahr eine Welle von Spätfrost im April, die, Land auf Land ab, zu teils verheerenden Ausfällen in den Weinbergen führte. Das lag auch daran, dass der Winter relativ warm war und die Reben schon früh ausgetrieben hatten. Durch den Frost starben vielerorts die jungen Knospen ab. Während sich die Reben in einigen Anbaugebieten von den Frost- und Hagelschäden erholen konnten und dank des zweiten Austriebs die Arbeit in den Weinbergen normal fortgeführt wurde, waren die Auswirkungen in anderen Regionen verheerend und führten teilweise sogar zu Totalausfällen. In den wassernahen Anbaugebieten und jenen, die beispielsweise durch den Wald geschützt sind, waren teilweise nur einige Parzellen betroffen. Da aber schon im Frühling klar wurde, dass die Erntemenge bei einigen Mitgliedern dramatisch gering ausfallen würde, hat der VDP für dieses Jahr eine Sonderregelung erlassen, bei der die vom Frost betroffenen Betriebe Trauben von anderen VDP.Weingütern (und damit nach den gleichen Kriterien erzeugt) zukaufen dürfen, was sonst verboten ist. Diese Weine werden auf dem Rückenetikett mit dem Zusatz „Ein Wein der Solidaritätsgemeinschaft VDP“ gekennzeichnet und dürfen dann trotzdem den Adler auf der Kapsel tragen. So kann der Ausfall etwas abgeschwächt werden. Ein Vorteil bot hier, dass zu einem sehr großen Teil per Hand gelesen wird, was es einfacher macht gezielt zu selektionieren und sicherzustellen, dass ausschließlich gesundes Traubenmaterial in den Keller kommt. Dadurch seien die Qualitäten trotzdem meist hervorragend, heißt es von zahlreichen Winzerinnen und Winzern.


Kaum war der Schrecken des Frosts überstanden und wurde die Hoffnung auf den zweiten Austrieb der Pflanzen gesetzt, wurde es warm, während es gleichzeitig anfing zu regnen. In einigen Fällen blieben die Weinberge über Wochen hinweg feucht. Daher wurden frühzeitig Vorkehrungen getroffen, um das Risiko potenzieller Pilzkrankheiten zu minimieren. Ein arbeits- und materialintensiver Sommer war die Folge. Die Auswirkungen des Frostes begleitete einige VDP.Mitglieder dann bis in die Lese. Dadurch, dass manche Parzellen erfroren waren und manche nicht, wurden die Trauben zu sehr unterschiedlichen Zeitpunkten reif. Auch in den verschiedenen Anbaugebieten lagen die Reifezeitpunkte teils weit auseinander. Währen die Lese der Sektgrundweine in Sachsen schon Ende August und damit so früh wie noch nie begann, waren die VDP.Weingüter an Mosel, Saar und Ruwer, die traditionell zeitlich betrachtet die Schlusslichter sind, noch bis Ende Oktober mit der Ernte beschäftigt. Das ließ den Eindruck eines äußerst langen Herbstes entstehen mit so manchem "Stop and Go", welcher jedoch auch seine positiven Seiten hatte, da die ausgedehnte Reifezeit den Trauben eine intensive Aromenentfaltung ermöglichte. Eindeutig kann festgehalten werden, dass dieser Jahrgang lange in Erinnerung bleiben wird – vor allem durch seine spannende, witterungsbedingte Vielfalt. Die punktuell sehr unterschiedliche Entwicklung hat zwar zu geringeren Erträgen geführt, aber auch zu Jungweinen von außergewöhnlicher Ausdruckskraft und intensiver Aromatik.


Ahr
Gute Balance aus Süße und Säure
"An der Ahr haben die Spätfröste in diesem Jahr erhebliche Schäden angerichtet. Die beiden Frostnächte im Frühjahr führten zu einem Ausfall von bis zu 50-55 % der Triebe, was die Erntemenge signifikant beeinträchtigte. Besonders empfindlich waren frühe Sorten, die bereits in der Austriebsphase getroffen wurden. Über das Jahr hinweg zeigte sich, dass sich die Frostschäden auch auf die Vitalität der betroffenen Reben auswirkten, was eine ungleichmäßige Traubenreifung zur Folge hatte. Trotz intensiver Pflege und gezielter Maßnahmen konnten die beschädigten Parzellen nicht das übliche Ertragsniveau erreichen.
Insgesamt kann man den Jahrgang als herausfordernd, personalintensiv, zeitaufwendig, anspruchsvoll und kraftaufwendig einstufen. Die Lese im Ahrtal begann in diesem Jahr etwas später als üblich, etwa Mitte bis Ende September, abhängig von den einzelnen Parzellen und Rebsorten. Die Erntemengen fielen aufgrund der Frostschäden und des hohen Pilzdrucks deutlich geringer aus, in einigen Lagen bis zu mindestens 50-70 % unter dem langjährigen Durchschnitt. Die Qualität der Trauben zeigte jedoch, insbesondere bei den später reifenden Sorten, eine überraschend gute Entwicklung. Die kühlen Nächte im Spätsommer und Herbst führten zu einer langsamen Reifung, was den Trauben eine gute Balance aus Zucker und Säure verlieh. Wir konnten die Lese Anfang Oktober abschließen und erwarten einen Jahrgang, der vor allem in der Spitze top Qualitäten hervorbringen wird, auch wenn die Mengen sehr begrenzt sind."
Simona und Paul Burggarten, VDP.Weingut Burggarten
Baden
Lese begann etwas später als in den Vorjahren
"Unser Anbaugebiet wurde quasi ab Freiburg nordwärts vom Spätfrost im April getroffen und grundsätzlich gilt: je nördlicher, desto größer waren die Frostschäden. In den Weinbaubereichen südlich von Freiburg gab es faktisch keine erheblichen Auswirkungen durch Frost. Die permanenten Niederschläge über die Vegetationszeit hinweg gingen in den Weinbaubereichen am Oberrheingraben und an den Hängen des Schwarzwalds mit einem stetigen Pilzdruck im Laub einher. Die ökologisch wirtschaftenden Weingüter hatten dabei einen außergewöhnlich intensiven Aufwand, die Situation so gut wie möglich im Griff zu behalten. Letztendlich gelang es allen Winzerinnen und Winzern in Baden dank der großen Anstrengungen eine äußerst gute Qualität zu erhalten, die in den allermeisten Orten mit erheblichen Einbußen bei der Quantität einherging. Während am Bodensee und im Markgräflerland die Ernte im langjährigen Ertragsdurchschnitt liegt, potenzieren sich die Ertragseinbußen in Bereichen mit Frostschäden.
Weiterhin bleibt es allgemein so, dass viel früher gelesen wird als noch vor einigen Jahrzenten, wenngleich die Lese in diesem Jahr etwas später als in den Vorjahren begonnen hatte. Das liegt neben der klimatischen Entwicklung auch an der Entwicklung einer bestimmten Weinstilistik, die in den VDP.Weingütern angestrebt wird."
Timo Renner, VDP.Baden
Franken
Geschmacksintensive Silvaner
"Die kalten Nächte Ende April 2024 trafen uns hart und sorgten zunächst für Schock und Unsicherheit. Doch rückblickend zeigte sich, dass die Kälte einen positiven Effekt hatte. Trotz eines Verlusts von bis zu 30% der Erntemenge und den anfänglichen Schäden auf fast der Hälfte unserer Rebflächen, konnten wir schlussendlich goldgelbe, außergewöhnlich schmackhafte Trauben ernten. Durch intensive Arbeit und Hingabe gelang es uns, aus der schwierigen Situation etwas Besonderes zu machen – das alles erwies sich letztlich als Segen. Das Vegetationsjahr begann vielversprechend mit milden Wintermonaten und einem frühen Austrieb. Die regenreichen Sommermonate zwangen uns zu besonders aufwendiger Pflege, um das Beste aus den Weinbergen herauszuholen. Mit gezielten Maßnahmen und viel Geduld konnten wir die Trauben optimal versorgen und sichern, was uns später eine Ernte von außergewöhnlicher Qualität bescherte.
Die Erntemengen fielen aufgrund der besonderen Bedingungen ungewöhnlich niedrig aus. Dennoch sind unsere Winzerinnen und Winzer sehr zufrieden mit der Qualität der Trauben. Am Ende des Vegetationsjahres zeigten die Trauben, insbesondere Silvaner, durch den außergewöhnlichen Witterungsverlauf eine bemerkenswert intensive Geschmacksfülle. Durch sorgfältige Handarbeit und präzise Selektion entstanden Weine, die mit Tiefe und Kraft überzeugen werden. Der Jahrgang 2024 zeigt eindrucksvoll, dass weniger manchmal wirklich mehr ist. Diese Weine werden ihre Entstehung stolz widerspiegeln – der Jahrgang 2024 wird in jedem Glas zu schmecken sein."
Melanie Stumpf-Kröger, VDP.Franken

Mittelrhein
Ein qualitativ sehr guter Herbst
"Bei uns war das Jahr heterogen, was daran liegt, dass das Anbaugebiet Mittelrhein zwischen Bingen und Bonn fast 100 Kilometer lang ist. Dadurch sind die Schäden, die der Frost verursacht hat auch sehr unterschiedlich. Während beispielsweise Bacharach teilweise sehr schwer vom Frost getroffen wurde, sind wir am Bopparder Hamm weitestgehend verschont geblieben. Hinsichtlich des regenreichen Sommers war es ein Vorteil, dass wir viele Südhänge haben und damit die Reben immer schnell getrocknet sind. Auch durch die Stein- und Schieferböden ist der Untergrund am Mittelrhein durch den vielen Regen vergleichsweise wenig aufgeweicht, wodurch er weiterhin gut befahrbar blieb. Deshalb heißt es bei uns immer: lieber mehr Regen als Dürre.
Die Erntemenge war von Ortschaft zu Ortschaft sehr unterschiedlich und eben auch davon abhängig, wie sehr die VDP.Weingüter vom Frost betroffen waren. Wir waren bei uns im Betrieb sehr zufrieden mit Menge und Qualität der Trauben. Vor allem der Riesling, unsere Hauptrebsorte, kam mit der eher kühleren Witterung sehr gut zurecht und sowohl Oechsle-Zahlen als auch Aromareife war wunderbar."
Johannes Müller, VDP.Weingut Matthias Müller
Mosel-Saar-Ruwer
Der Nebel der Flüsse schützte vor Frost
"An der Mittelmosel hatten wir einen guten Behang der Reben, aber an Saar und Ruwer gibt es wegen des Frostes nur sehr wenig Ertrag – er ist historisch niedrig. An der Saar war von mittleren bis sehr starken Schäden alles dabei. Manche Partien in der Nähe des Wassers wurden teilweise durch den Nebel, der sich auf die Reben gelegt hat, vor dem Frost geschützt. Es gibt Betriebe, die nichts ernten und welche, die nur die Hälfte ernten. Fast keiner erntet voll. Dadurch, dass es im Frühling und Sommer teilweise tage- und wochenlang sehr feucht war, hatten wir einen hohen Pilzdruck in den Anlagen. Das war sehr arbeitsaufwendig – egal ob man ökologisch arbeitete oder nicht.
Die Lese begann im September mit den Burgundersorten. Dort wo der Riesling gut durch den Frost kam oder die zweite Traubengeneration reif wurde, konnte dann bald geerntet werden. Generell hat der Frost die Ernte aber verzögert und eben die Erträge gedrückt. Außerdem musste bei der Lese genau selektioniert werden, denn: Jedes Problem, dass es im Weinberg gibt, wird im Keller nicht zum Problem, wenn man es draußen lässt. Das was wir nach Hause bringen konnten, hat aber eine schöne Aromatik. Es wird ein spannender Jahrgang."
Dr. Carl von Schubert, Regionalvorsitzender VDP.Mosel-Saar-Ruwer
Nahe
Feine Frucht und animierende Säure
"Die Spätfröste an der Nahe fielen sehr unterschiedlich aus. Es gibt Gemeinden, die praktisch verschont, bzw. ohne nennenswerte Schäden blieben und andere, in denen 100% des jungen Grüns erfroren ist. Teilweise sind die Beiaugen sehr schnell ausgetrieben, sodass schon bald fast kein Unterschied im Entwicklungsstand mehr erkennbar war. Teilweise hat es aber auch sehr lange gedauert, was zu einer deutlichen Reife-Verzögerung geführt hat. Laub ist überall gewachsen, Trauben waren nicht immer zu finden. Der ungleichmäßige Austrieb hat auf jeden Fall zu einer enormen Zusatzbelastung bei den Laubarbeiten geführt. Noch dazu haben die langen Nässephasen im Sommer einen erhöhten Pfanzenschutz-Aufwand nötig gemacht, um dem Pilzdruck entgegenzuwirken.
Für uns als VDP.Winzerinnen und WInzer steht aber natürlich immer vor allem die Qualität im Zentrum des Interesses: Die Lese der Burgunder-Rebsorten verlief an der Nahe sehr entspannt. Die Trauben waren supergesund, die Qualitäten hervorragend.
Beim Riesling schritt die Reife sehr langsam voran. Es galt abzuwägen, wo die Trauben gesund genug sind, um sie noch einige Tage hängen zu lassen und wo man der einsetzenden Botrytis zuvorkommen muss. Mehrmalige Lesedurchgänge waren oftmals essenziell, um das gewünschte Traubenmaterial zu bekommen. Wieder einmal war eine schlagkräftige Mannschaft entscheidend, um die notwendigen Selektionen durchzuführen. Wo diese Selektionsarbeiten für gesundes, vollreifes Lesegut möglich waren, ist auch 2024 mit sehr guten Qualitäten zu rechnen. Die nun gärenden Weine zeigen sehr feine Frucht und animierende Säure. Wir freuen uns auf äußerst elegante Rieslinge mit einer kühlen Stilistik."
Frank Schönleber, VDP.Weingut Emrich-Schönleber


Pfalz
Super-Burgunder und elegante Rieslinge
"Das Weinjahr war turbulent für uns. Es gab viel Regen und in der gesamten Pfalz waren die trockenen Fenster, um die Weinbergsarbeit zu erledigen, sehr kurz. Alles in allem hat aber alles gut geklappt und die Betriebe haben die trockenen Zeiten besser nutzen können als 2021. Im Süden der Pfalz gab es auch Frost. Generell haben die Winzer nach der Blüte schon bemerkt, dass die Erträge gering sein werden.
Im August wurde es dann endlich trocken und die Lese bis in den September war großartig. Vor allem die Burgunder sahen sehr gut aus. Der Riesling ließ dann etwas auf sich warten. Ihm hat die trockene Phase im August nicht so gut gepasst und die Oechsle-Grade waren zum Teil eher niedrig. Alles in allem aber auch nicht ungewöhnlich, denn die Reife ist beim Riesling immer etwas langsamer. Die Winzerinnen und Winzer brauchten nur etwas mehr gute Nerven in diesem Jahr als in vorherigen. Es wird super Burgunder aus dem Jahr 2024 geben und elegante Rieslinge im klassischen Stil."
Franz Wehrheim, VDP.Weingut Dr. Wehrheim
Rheingau & Hessische Bergstraße
Eine intensive Lesezeit
"In unserem Anbaugebiet hat der Frost vor allem Oestrich-Winkel und die Lagen am Rhein erwischt. Danach kam viel Regen und das bis August - das hat im Rheingau eine große Welle von Peronospora gebracht, die uns in der Fläche mehr Kopfzerbrechen als der Frost gemacht und die Erntemengen sehr gedrückt hat. Das wechselhafte Wetter hat dazu geführt, dass es sich in die Länge gezogen hat, bis alle Trauben reif waren. Wir haben am 5. September mit der Lese begonnen und waren erst Mitte Oktober fertig. Teilweise mussten wir zwischenzeitlich sogar pausieren. Vor allem beim Riesling hat es sehr lang gedauert. Besonders für die VDP.GROSSES GEWÄCHS®-Weine mussten wir sehr genau hinschauen, um perfekte Trauben zu ernten. Trotzdem haben wir gute Mostgewichte erreicht, die teilweise auch eine längere Maischestandzeit ermöglicht haben."
Markus Roll, VDP.Weingut Balthasar Ress
Rheinhessen
Die harte Arbeit zahlte sich aus
"Wir sind mit guten Voraussetzungen in die Vegetation gestartet. Trotz aller Turbulenzen um uns herum, blieben die meisten Weingüter des VDP.Rheinhessen vom Frost verschont. Außerdem sind wir sehr glücklich über unsere steinigen und exponierten Weinberge, und der viele Regen, der zu Anfang des Jahres gefallen ist, ließ uns hoffen, dass wir ein gut versorgtes Jahr kriegen würden. Ein nasses Jahr ist natürlich viel Arbeit, aber wir hatten gleich das Gefühl, dass da etwas gutes heranwächst, weshalb wir die Arbeit gern gemacht haben. So startete die Ernte dann auch mit guten Voraussetzungen: Es war trocken, die Trauben waren schön reif und sehr gesund. In der zweiten Hälfte fing es dann allerdings an zu regnen, was in diesem Jahr zwar zu erwarten war, aber dadurch gab es einiges "Stop & Go" in der Lese, was nie schön ist. Aber die Trauben hatten durch den vielen Regen im Sommer eine tolle Elastizität. Das war dann zwar ein Geduldsspiel, aber es gab keine Dramen durch Infektionen oder Fäule.
Die längere Reifeperiode und die Geduld haben sich ausgezahlt und es konnten bis zum Ende der Lese tolle Qualitäten geerntet werden. Wir erwarten keinen superreifen - eher einen Cool-Climate-Jahrgang, einen richtigen Klassiker. Und durch den frühen Start in die Vegetation und die kühlen Temperaturen im Sommer hatten wir eine unheimlich lange Vegetationsperiode, die nie zu heiß wurde, und die Reben waren immer gut versorgt, was uns auf einen guten Jahrgang hoffen lässt. Die Arbeit war intensiv und fordernd, aber es hat sich gelohnt!"
Johannes Hasselbach, VDP.Weingut Gunderloch
Sachsen/Saale-Unstrut
Wo der Frost mit aller Kraft zuschlug
"Wir sind seit ungefähr drei Wochen fertig mit der Lese. Mitte September ging es los und hat dann knappe zwei Wochen gedauert. Der Spätfrost im Frühling hat uns leider voll erwischt, wodurch wir sehr stark gebeutelt wurden. Qualitativ sind wir sehr zufrieden, quantitativ ist es eine Katastrophe. Wir sind bei 20 Prozent von dem, was wir hätten haben können, wodurch wir die gesamte Basislinie durch Zukauf abfangen müssen. Wäre es ein normaler Jahrgang, wären wir sehr zufrieden. So sind wir trotzdem einigermaßen zufrieden. In den Fässern im Keller liegt noch viel aus 2022 und 2023, was noch nicht gefüllt wurde - auch das wird uns helfen."
Alexander Hey, VDP.Weingut Hey
Württemberg
Ein tolles Aroma, das Spaß macht
"Es war ertragsmäßig ein kleinerer Jahrgang als sonst, aber durch die kühle und nasse Saison haben wir richtig tolles Aroma; haben mehr Säure und Frische. Ich mag das vor allem beim Riesling, aber auch bei den Rotweinen sehr, wenn es kühlere Jahrgänge gibt. Wir haben wegen des Frosts natürlich deutlich weniger Ertrag, und es hat bei der Lese auch ab und zu reingeregnet, weshalb es ein eher anstrengender Herbst war, der aber unterm Strich sehr schnell rum ging. Das was jetzt im Keller vor sich hinblubbert, hat macht Spaß wegen der Frische, die die Moste durch die Säure haben."
Moritz Haidle, VDP.Weingut Karl Haidle
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Fotos: Am Stein, Bickel-Stumpf, Groebe, Heitlinger, Künstler, Nik Weis, Schnaitmann