Recap VDP.Weinbörse 2025

Erfüllt, inspiriert und voller Dank blicken wir auf zwei
intensive Tage der VDP.Weinbörse 2025 zurück.

Was für ein Wochenende! Noch klingen uns die Gespräche im Ohr, noch hallen die Begegnungen und Entdeckungen in uns nach – die VDP.Weinbörse 2025 endete gestern, und sie war viel mehr als nur eine Fachmesse: Sie war ein lebendiger Ausdruck unserer gemeinsamen Leidenschaft für herkunftsgeprägten Spitzenwein aus Deutschland – und ein starkes Zeichen der Zuversicht in bewegten Zeiten für den Weinbau.

Schon das Kick-Off am Samstagabend setzte den Ton: Geladene Gäste, herausragende Sekte und rare Weine aus den VDP.Weingütern ließen keinen Zweifel daran, dass diese Messe unter dem Stern der Exzellenz stehen würde.

Über 3.500 Fachbesucher:innen nutzten die Gelegenheit, die neuen Jahrgänge von 189 VDP.Weingütern zu verkosten, Kontakte zu pflegen und sich über Entwicklungen in den Regionen auszutauschen. Auffällig war dabei die erneut gestiegene Internationalität unter den Gästen, ebenso wie die spürbare Zuversicht, mit der viele das Wochenende verließen.

Die VDP.Weinbörse hat damit einmal mehr ihre Rolle als wichtigste internationale Fachmesse für deutschen Spitzenwein eindrucksvoll bestätigt.

Wir sehen uns zur nächsten VDP.Weinbörse am 26. und 27. April 2026 – und freuen uns auf alles, was bis dahin entsteht, wächst und reift.

VDP.Weinbörse 2025 is in the books!

Die feierliche Eröffnung am Sonntagmorgen begann mit einem Grußwort des Mainzer Oberbürgermeisters Nino Haaseund mündete in eine bemerkenswerte Eröffnungsrede von VDP.Präsident Steffen Christmann. Mit einem weiten kulturhistorischen Bogen – vom Kloster Eberbach bis hin zu aktuellen Studien aus Harvard – betonte er:
„Wir genießen nicht, weil es gesund ist – obgleich gerade der Genuss es sein kann.“ Der Wein als Kulturgut, als Quelle von Freude, Austausch und Inspiration – nicht als Konsumgut unter Verdacht. Genuss, so Christmann, sei Teil eines Lebensstils, der sowohl Lebensfreude als auch Langlebigkeit fördern könne.

Weine zu verkosten ist wie das Stöbern in einer großartigen Bibliothek – vertraut und doch immer wieder neu“, so seine treffende Metapher. Zugleich machte er deutlich: Der Verband nimmt seine Verantwortung für einen bewussten Umgang mit Alkohol sehr ernst, fordert jedoch eine differenzierte Debatte, die auch das kulturell und sozial Bereichernde des maßvollen Weingenusses mitdenkt.

Ein emotionaler Höhepunkt war die Verleihung der Silbernen Ehrennadel des VDPHansjörg Rebholz (VDP.Weingut Ökonomierat Rebholz, Pfalz) und Joachim Heger (VDP.Weingut Dr. Heger, Baden) wurden für ihr jahrzehntelanges ehrenamtliches Engagement in Präsidium, Bundesvorstand und Arbeitskreisen ausgezeichnet – für ihren Einsatz für Herkunft, Qualität und das Gemeinwohl im Verband.

In seiner mitreißenden Laudatio würdigte der langjährige Ehrenamtskollege und Freund Paul Fürst (VDP.Weingut Rudolf Fürst) die beiden Geehrten anhand von Weinkritiken – mit überraschender Treffsicherheit auch in Bezug auf ihre Persönlichkeiten:
Hansjörg Rebholz steht für eine kompromisslose Herkunftstreue, für eine klare Handschrift, die Tiefe, Zug und Präzision vereint. Seine Weine – wie auch sein Wirken – sind geprägt von Konsequenz, Charakter und einem ausgeprägten Sinn für Verantwortung.
Joachim Heger beeindruckt durch Großzügigkeit im Denken und Handeln, sein Engagement für die Gemeinschaft und einen Stil, der Intellekt, Eigenständigkeit und emotionale Zugänglichkeit verbindet – im Wein wie im Leben.

Zudem wurden Marc Adeneuer (VDP.Weingut J.J. Adeneuer, Ahr) und Jochen Becker-Köhn (VDP.Weingut Robert Weil, Rheingau) mit dem Faksimile des originalen VDP.Traubenadlers von 1910 geehrt – für ihr langjähriges, prägendes Wirken in den regionalen Vorständen sowie im Arbeitskreis Werbung des VDP.

Die begehrte Trophäe – das Messingschild mit dem VDP.Adler, mit dem sich nur Restaurants und Weinlocations mit einer herausragenden Weinkarte schmücken dürfen – wurde in diesem Jahr sieben Mal im Rahmen der Eröffnung verliehen.
Das Ausgezeichnete Weinkonzept, eine gemeinsame Initiative des VDP und meiningers sommelier, ging an herausragende Sommeliers, die Weine mit Sachverstand, Haltung und Gastfreundschaft gleichermaßen erlebbar machen.

Mit dem VDP.Nachwuchspreis wurden darüber hinaus fünf junge Talente ausgezeichnet, die mit ihren Projekten eindrucksvoll zeigen, wie engagiert die nächste Generation den Weinbau weiterdenkt – sei es durch den Erhalt von Trockenmauern, durch Permakultur in Spitzenlagen oder durch soziale Inklusion in der Praxis des Weingutsalltags.

An beiden Messetagen präsentierten 189 der 202 VDP.Weingüter ihre neuen Jahrgänge – darunter erstmals die 2024er, die mit Spannung erwartet und mit Begeisterung aufgenommen wurden.
Mehr als 3.500 Fachbesucher:innen aus 28 Ländern kamen nach Mainz, um sich ein Bild von der aktuellen Entwicklung in den Regionen zu machen, die Handschriften der Winzer:innen zu erleben und sich mit Kolleg:innen aus Handel, Gastronomie und Presse auszutauschen.

Das mediale Interesse war groß: Zahlreiche – auch internationale – Fachjournalist:innen, Weinexpert:innen und Multiplikator:innen begleiteten die VDP.Weinbörse mit Berichterstattungen, Interviews und fundierten Hintergrundanalysen.

Masterclasses machten Tiefe, Vielfalt und Reifepotenzial deutscher Spitzenweine sichtbar

Die Masterclasses rückten einzelne Facetten der Exzellenz der VDP.Weingüter in den Fokus – differenziert, aufschlussreich und hochkarätig besetzt.

Caro Maurer MW führte durch eine Einführung in das Klassifikationssystem des VDP – anschaulich gemacht durch eine Verkostung der gesamten Pyramide: vom VDP.Gutswein bis zur Spitze, den VDP.GROSSEN LAGEN®. Neben Herkunft und Qualität vermittelte sie auch die wichtigsten Eckpunkte zum Verband selbst – kompakt, präzise und fundiert.

Sascha Speicher (meiningers sommelier) präsentierte in seiner Masterclass acht exzellente Spätburgunder aus VDP.Weingütern – Meyer-Näkel, Schnaitmann, Krone Assmannshausen, Gutzler, Rings, Jülg, Rudolf Fürst und Salwey – und zeigte dabei die stilistische Vielfalt und regionalen Typen deutscher Pinots. Das Ergebnis: einen einheitlichen Stil gibt es nicht – aber ein beeindruckend hohes Niveau, das auch international Maßstäbe setzt.

Mike Best MW widmete sich gemeinsam mit VDP.Sektmacher:innen vom Schlossgut DielWeingut AldingerWeingut Schloss Sommerhausen und Sektgut Barth der Frage: Wo steht deutscher Sekt? Die Antwort aus internationaler Perspektive: Deutscher Sekt hat Augenhöhe mit den besten Schaumweinen der Welt erreicht – dank Präzision, Tiefe und Herkunftsprofil.

Nancy Großmann (Grill Royal, Berlin) und Marie-Helen Krebs (Ikigai, Schloss Elmau) schließlich zeigten anhand gereifter Rieslinge aus 2023 (VDP.Weingut Dönnhoff), 2015 (VDP.Weingut Gunderloch) und 2009 (VDP.Weingut Forstmeister Geltz-Zilliken) das enorme Potenzial deutscher Spitzenweine. Im Zentrum stand der Vergleich trockener und fruchtsüßer Rieslinge in der Reife – mit dem überzeugenden Fazit: Große Weine brauchen Zeit, und sie danken es mit Tiefe, Mineralität und Ausdruckskraft weit über ein Jahrzehnt hinaus.

Positives Fazit trotz unruhiger Zeiten

VDP.Präsident Steffen Christmann brachte es zum Abschluss auf den Punkt: „Die Weinbörse ist und bleibt unerreicht die beste Veranstaltung, an der wir uns Beteiligen. Keine andere Messe zieht so viel und so passgenaues Publikum an. Schön war es die durchweg positive Stimmung zu erleben, in diesen doch unruhigen Zeiten.“ Theresa Olkus, Geschäftsführerin des VDP, ergänzte: „Die Premiere des Jahrgangs 2024 hat überzeugt – national wie international. Wir sind begeistert von der Resonanz und voller Vorfreude auf alles, was kommt.“

Wir danken allen Unterstützer:innen, Helfer:innen und Partner:innen – und ganz besonders unseren Gästen, denen die Idee eines handwerklich erzeugten Weines mit klarer Herkunft ebenso am Herzen liegt wie uns.

Wir sehen uns zur nächsten VDP.Weinbörse am 26. und 27. April 2026

 

©VDP by Peter Bender