Neue (alte) Bezeichnung für die trockenen VDP.ERSTE LAGE® Weine
Seit nahezu 50 Jahren werden auf der VDP.Weinbörse in Mainz zum Ende April erstmals die Weine des neuen Jahrgangs vorgestellt. Zwar können die Weine der beiden Stufen VDP.Gutswein und VDP.Ortswein von den Winzerinnen und Winzern bereits etwas früher in den Markt gebracht werden, doch gilt das Branchentreffen in Mainz schon seit 2012 als erste offizielle Präsentation der Lagenweine VDP.ERSTE LAGE®. Dies wurde nun zur VDP.Weinbörse erstmals über alle Regionen in der Gesamtheit sichtbar: Seit dem Beschluss der Mitgliederversammlung 2018 in Bacharach dürfen Winzerinnen und Winzer des VDP ihre trockenen Spitzenweine aus der Klassifikationsstufe VDP.ERSTE LAGE® als VDP.ERSTES GEWÄCHS® auf dem Etikett bezeichnen oder das zuvor dafür geschaffene Logo 1G verwenden.
Was kann man sich unter diesen Weinen genau vorstellen? Betrachtet man die Klassifikationspyramide des VDP, sind die trockenen „1G“- Weine der Stufe VDP.ERSTE LAGE® das Pendant der bekannten trockenen „GG“-Weine der Stufe VDP.GROSSE LAGE®. Sie sind, nachdem die weinrechtlichen Hürden nicht mehr bestehen, die Vollendung der VDP.Klassifikation, die über die letzten 30 Jahre immer weiterentwickelt wurde. Parallelen zur Einteilung der Weine in ein romanisches Herkunftsmodell wie beispielsweise im Burgund sind nun noch klarer erkennbar: So kann man beim VDP.ERSTES GEWÄCHS® von den „deutschen“ Premier Crus (1G) und beim VDP.GROSSES GEWÄCHS® von den Grand Crus (GG) sprechen.
Vereinfacht gesprochen, sind VDP.ERSTES GEWÄCHS® Weine mit den besten, vormals nur als trocken bezeichneten Weinen der Klassifikationsstufe VDP.ERSTE LAGE® identisch. Doch müssen sich VDP.ERSTE GEWÄCHSE® einer erneuten Prüfung stellen, die ihre Lagenbonität und Weinqualität bestätigt. Während die restsüßen Weine der Stufe VDP.ERSTE LAGE® weiterhin wie im VDP gewohnt, die klassischen Prädikate tragen, lobt die Bezeichnung 1G ausschließlich die trockenen Weine dieser Stufe aus.
Diese Positionierung von VDP.ERSTES GEWÄCHS® unterstreicht und stärkt die Bedeutung der Lagenweine und wertet die beiden Lagenstufen durch eine klare Abgrenzung zusätzlich auf. Mit diesem Schritt lässt sich die Differenzierung der Lagencharaktere, die die Herkunft des Weines widerspiegeln, bei den trockenen Weinen noch stärker abbilden und als “Pendant zum GG” noch einfacher kommunizieren.
