„GROßE WEINE WERDEN NICHT IM KELLER GEMACHT - SIE WACHSEN IM WEINBERG.“
CECILIA JOST ÜBER IHRE WEINE UND IHR WEINGUT TONI JOST IN BACHARACH AM MITTELRHEIN
Toni Jost
Oberstraße 14
55422 Bacharach
Tel | +49 (0)6743/1216 |
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Fax | +49 (0)6743/1076 |
weingut@tonijost.de |
Verkaufszeiten
nach VereinbarungInhaber:in
Peter und Cecilia Jost
Kellermeister:in
Cecilia Jost
Im VDP seit
1987
Rebfläche in Hektar
13,40 ha
Rebsorte
80% Riesling, 15% Spätburgunder, 5% Weissburgunder
Geologie
Devonschieferverwitterung, Löss-Lehm auf kiesigem Untergrund, 30-65% Hangneigung
Lagen
- ST. JOST, Bacharach | VDP.GROSSE LAGE®
WOLFSHÖHLE, Bacharach | VDP.GROSSE LAGE®
Bacharacher Kloster Fürstental | VDP.ERSTE LAGE®
IM HAHN, Bacharach | VDP.GROSSE LAGE®
Fürstenberg | VDP.ERSTE LAGE®
RÖDCHEN, Martinsthal | VDP.GROSSE LAGE®
Hahn | VDP.ERSTE LAGE®
Am Schlossberg | VDP.ERSTE LAGE®
WALKENBERG, Walluf | VDP.GROSSE LAGE®
Anbaugebiet
Sekterzeugung
Mitgliedschaften
- Wine in Moderation
VDP: Was ist das Besondere an Ihrem Weingut?
Cecilia Jost: Unser Weingut liegt auf beiden Seiten des Rheines, sowohl im Mittelrheintal als auch im Rheingau. In Bacharach am Mittelrhein bauen wir seit 1831 unsere Rieslinge an. Hier haben sieben Generationen meiner Familien den Grundstein dafür gelegt, dass heute der Bacharacher Hahn mit der VDP.Große Lage® IM HAHN unsere Monopollage ist. Die Rheingauer Weinberge rund um Walluf mit den beiden VDP.Große Lage® WALKENBERG & RÖDCHEN kamen in den 1950er Jahren durch das Erbe meiner Großmutter in den Betrieb. Nirgendwo sonst kann man so direkt das Verbindende und Unterscheidende zwischen den beiden Regionen am Rhein erfahren.
VDP: Was ist Ihre Weingutsphilosophie?
Cecilia Jost: Große Weine werden nicht im Keller gemacht - sie wachsen im Weinberg.
VDP: Welchen Weinstil streben Sie an? Haben Sie eine Lieblingsrebsorte?
Cecilia Jost: Bei uns liegt ganz klar der Fokus auf Riesling! Keine andere Rebsorte zeigt so deutlich auch den kleinsten Unterschied im Boden auf. Der Riesling reagiert äußerst sensibel auf die kleinste Veränderung im Boden und Mikroklima, die der Weinberg aufweist. Diese Unterschiede herauszuarbeiten und im Glas schmeckbar zu machen ist meine große Leidenschaft.
VDP: Welchen Ihrer Weine würden Sie jemandem empfehlen, der Ihr Weingut noch nicht kennt – sozusagen als Einstieg?
Cecilia Jost: Am einfachsten lernt man uns kennen mit unserer TONI JOST Linie: unser TONI JOST Riesling trocken zeigt alle Facetten des Mittelrhein-Rieslings und bringt auf unkomplizierte Art die steilen Weinberge und den Schiefer zusammen. Der TONI JOST Weißburgunder ist der unkomplizierte Essensbegleiter mit seiner charmanten, cremigen Art. Trotz aller Weißburgunder-Attribute schmeckt man an der Saftigkeit und Eleganz, dass er aus einem Riesling-Weingut kommt. Der TONI JOST Spätburgunder packt die Kraft und Würze des Rheingaus in die Flasche und zeigt wie harmonisch Mittelrhein und Rheingau beieinander liegen.
VDP: Auf welchen Wein sind Sie ganz besonders stolz?
Cecilia Jost: Der Riesling aus unserer Monopollage Bacharacher Hahn zeigt mir in jedem Jahr neu was alles am Mittelrhein möglich ist: der blaue Devonschiefer im Untergrund bringt Würze und Finesse in den Wein, die unmittelbare Nähe zum Rhein gibt dem Wein die Frucht und den Ausdruck. Dies alles jedes Jahr mit der Eleganz des Rieslings zu kombinieren macht unglaublich viel Freude.
„KREATIVITÄT UND HANDWERK LÄSST SICH IM WEINBAU AM BESTEN KOMBINIEREN.“
VDP: Warum sind Sie Winzerin geworden? Wann kam die Erleuchtung?
Cecilia Jost: Eigentlich war für mich schon immer klar, dass ich etwas in und mit der Natur machen wollte. Draußen sein, die Erde, die Jahreszeiten und das Wetter spüren und erleben, das alles fasziniert mich seit frühesten Tagen. Im Weinbau liegt der ganze Produktionszyklus in der Hand des Winzers. Angefangen bei dem Pflanzen der jungen Reben über die Pflege des Weinbergs über Jahrzehnte und dem Ausbau im Keller bis zum Kontakt mit Kunden und Weinliebhabern auf der ganzen Welt. Ich bin überzeugt: Kreativität und Handwerk lässt sich im Weinbau am besten kombinieren.
VDP: Wer ist Ihr Vorbild oder Mentor?
Cecilia Jost: Mein Vater. Er hat mir durch sein Streben für den Wein und seine Akribie viel mit auf den Weg gegeben. So konnte ich schon im Studium meine eigenen Weinberge bewirtschaften und eigene Weine erzeugen. Trotzdem hat er mich ermutigt auch außerhalb des Mittelrheins und Rheingaus zu arbeiten. Heute weiß ich, dass man nur dann wirklich nach Hause kommen kann, wenn man auch die Welt gesehen hat. Für diese Erkenntnisse und die ständige Unterstützung bin ich sehr dankbar.
BACHARACHER HAHN
Riesling trocken
VDP.ERSTE LAGE®
VDP: Wie vereinen Sie Tradition und Innovation? Halten Sie an Traditionen fest, wenn ja an welchen?
Cecilia Jost: Unsere Kulturlandschaft am Mittelrhein ist mit Tradition gespickt: der Rhein, die Burgen auf den Felskronen und die Weinberge auf den Steillagen. Der traditionelle Steillagen-Weinbau mit den handwerklichen Methoden lässt sich nur mit Innovationen für die große Herausforderung unserer Zeit, den Klimawandel, erhalten. Darum gehen wir seit Jahren neue Wege was unser Wassermanagement im Weinberg, die Begrünung der Weinberge und die Biodiversität der Weinberge angeht. Wir sind der Überzeugung: nur durch ein kontinuierliches Hinterfragen und behutsames Anpassen können wir unsere Tradition bewahren.
VDP: Warum sollte man ihr Weingut noch besuchen?
Cecilia Jost: Das ganze Mittelrheintal lädt zum Wandern und Verweilen ein. Nicht von ungefähr war für die UNSECO gerade der Steillagen-Weinbau am Mittelrhein ein wichtiger Punkt bei der Erteilung der Auszeichnung UNSECO Welterbe. Wer das nachempfinden möchte, kann auf den Wanderwegen Rheinsteig oder Rheinburgen-Wanderweg die Weinberge erwandern und die Natur und Arbeit des Winzers hautnah erfahren.