„JEDES JAHR VERLIEBE ICH MICH IN EINEN ANDEREN WEIN.“
DR. STEPHANIE PRINZESSIN ZU LÖWENSTEIN ÜBER IHRE WEINE
UND IHR WEINGUT IN KLEINHEUBACH
Fürst Löwenstein
Schlosspark 3
63924 Kleinheubach
Tel | +49(0)9371/9486600 |
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Fax | +49 (0)9371/9486633 |
weingut@loewenstein.de |
Verkaufszeiten
Montag bis Freitag 10:00 Uhr 17:30 Uhr Samstag: nach AbspracheInhaber:in
Erbprinz zu Löwenstein
Kellermeister:in
Peter Arnold
Im VDP seit
1919
Rebfläche in Hektar
20,60 ha
Rebsorte
60% Silvaner, 25% Riesling, 10% Spätburgunder, 5% Sauvignon Blanc
Geologie
Bundsandstein und Muschelkalk
Lagen
Anbaugebiet
Mitgliedschaften
VDP: Was ist das Besondere an Ihrem Weingut?
Dr. Stephanie Prinzessin zu Löwenstein: Unser Weingutsbetrieb existiert seit 400 Jahren. Davor gab es hier römischen und später klösterlichen Weinbau – unser komplett modernisiertes Weingut ruht also in jeder Hinsicht auf alten, ehrwürdigen Wurzeln. Unsere Weine werden aus drei Weinbauregionen – dem wunderbaren Baden, dem milden, malerischen Rheingau und dem facettenreichen Franken – in der Kellerkathedrale des ehemaligen Marstalls am Schloss Löwenstein gekeltert.
VDP: Was ist Ihre Weingutsphilosophie?
Dr. Stephanie Prinzessin zu Löwenstein: Was uns die Natur schenkt, dürfen wir durch Veredelung wertschätzen und weitergeben.
VDP: Welchen Weinstil streben Sie an?
Dr. Stephanie Prinzessin zu Löwenstein: Die Stilistik unserer Weine sollen der Weinberg und der Jahrgang bestimmen. Jedes Jahr bin ich hier über alles überrascht – und verliebe mich in einen anderen Wein neu. Unabhängig von den Rebsorten!
VDP: Welchen Ihrer Weine würden Sie jemandem empfehlen, der Ihr Weingut noch nicht kennt – sozusagen als Einstieg?
Dr. Stephanie Prinzessin zu Löwenstein: Die Fürstlichen Kallmuthweine. Es gibt zwar fantastische Weine aus aller Welt, aber die VDP.GROSSE LAGE® FÜRSTLICHER KALLMUTH® – Weine aus den Terrassen mit maximaler geologischer Voraussetzung sind einzigartig, so wie der Genuss des japanischen Kugelfischs – aber glücklicherweise weniger gefährlich. Hier geht es dann auch weniger um das Einsteigen, als vielmehr um das Erlebnis, was einfach jeder mal haben sollte, auch wenn er vorher und nachher nie wieder Wein trinken würde. Aber Vorsicht: Ein Nachher gibt es natürlich nicht, wer einmal KALLMUTH kennt, will mehr ;-)
„WAS UNS DIE NATUR SCHENKT, DÜRFEN WIR DURCH VEREDELUNG WERTSCHÄTZEN UND WEITERGEBEN.“
VDP: Auf welchen Wein sind Sie ganz besonders stolz?
Dr. Stephanie Prinzessin zu Löwenstein: Auf den Sauvignon blanc aus dem KALLMUTH. 2008 wagte sich noch kaum ein fränkischer Winzer an diese Rebsorte, die mein Mann mutig in eine besonders geschützte Terrasse der VDP.GROSSEN LAGE® FÜRSTLICHER KALLMUTH® setzte. Heute ist er eine Rarität, die sich Jahr für Jahr zu unserer größten Freude bewährt.
VDP: Wer ist Ihr Kellermeister?
Dr. Stephanie Prinzessin zu Löwenstein: Herr Peter Arnold, ein Weinmacher mit südafrikanischem und spanischem Erfahrungshintergrund. Er ist ein wunderbarer, begabter und internationaler Kellermeister, der schon als Jugendlicher im KALLMUTH sein Leben dem Wein widmete, bevor er nach seinem Studium in Geisenheim die Welt erobern ging.
VDP: Was sind Ihre nächsten Ziele?
Dr. Stephanie Prinzessin zu Löwenstein: Unsere hohen Qualitäten sind nun da, wo wir uns vor zehn Jahren hingeträumt haben. Aber: Zukünftig kann Weinbau in Deutschland nicht nur durch Qualitätsmaxime erfolgreich bestehen. Neue Herausforderungen wie Klimawandel und vor allem Weltmarktentwicklung bedingen den dringenden Schulterschluss aller deutschen Winzer.
VDP: Wie vereinen Sie Tradition und Innovation?
Dr. Stephanie Prinzessin zu Löwenstein: Innovation gehört traditionell zu unserer Betriebsführung. Heute sind wir erster Beispielbetrieb für den Klimaanpassungsmanager des Umweltministeriums, stehen für alkoholärmere Weine, entwickeln Bieneninseln und Bienenwiesen auch im Weinberg und und und. Aus Tradition das geerbte Vermögen nachhaltig zu gestalten, zu veredeln und zu vermehren durch moderne Innovationen – das könnte man als unseren gegenwärtigen Auftrag sehen. Dabei halten ich und wunderbarerweise auch meine Mitarbeiter am christlichen Wertverständnis fest. Im Jahresablauf halte ich Erntedank und die Feierlichkeiten zur Danksagung und Würdigung der Natur ebenso für unersetzbar, wie die Würdigung des Heilands, der Muttergottes und der Heiligen – und das eben nicht nur aus Tradition!