Dr. Karsten Weyand

VDP.WEINGUT
REICHSGRAF VON KESSELSTATT

„WEINE MIT DER KLASSIFIKATION
VDP.GROSSE LAGE® SIND BEI UNS GLEICH FÜNFZEHN MAL VERTRETEN – AN MOSEL, SAAR UND RUWER“.

DR. KARSTEN WEYAND ÜBER SEINE WEINE UND SEIN WEINGUT IN MORSCHEID

VDP: Was ist das Besondere an Ihrem Weingut?

Dr. Karsten Weyand: Unser Name, unsere Tradition – diese reicht urkundlich zurück bis ins Jahr 1349, unsere Reben und Weinberge - wir sind gleich 15-mal mit diesen als VDP.GROSSE LAGE® vertreten und zwar an Mosel, Saar UND Ruwer - das ist einmalig im VDP, darunter unsere Monopollage JOSEPHSHÖFER, das romantische Schloss Marienlay im Ruwertal, wo sich Kopf und Herz des Weingutes befinden, wo die Weine handwerklich vinifiziert auf Flaschen gefüllt werden, unser tolles Team. Ich könnte fortfahren….

VDP: Was ist Ihre Weingutsphilosophie?

Dr. Karsten Weyand: Große Weine aus großartigen Lagen gemeinsam mit einem großartigen Team…

VDP: Welchen Weinstil streben Sie an? Haben Sie eine Lieblingsrebsorte?

Dr. Karsten Weyand: Riesling in all seinen Facetten und mit enorm viel Authentizität, Herkunft, Charakter – eben Grand Cru! Das beantwortet beide Fragen.

VDP: Welchen Ihrer Weine würden Sie jemandem empfehlen, der Ihr Weingut noch nicht kennt – sozusagen als Einstieg?

Dr. Karsten Weyand: Das kommt auf die Persönlichkeit an. Wenn ich die kenne, kann ich sehr konkret empfehlen. Ansonsten rege ich immer an sich einen Überblick zu verschaffen und die persönlichen Lieblinge aus unserem tollen Sortiment zu finden, am besten einmal im Jahr aufs Neue. Das macht enorm viel Freude und man lernt immer etwas dazu. Ein Josephshöfer Kabinett feinherb passt davon abgesehen schlicht immer!


VDP: Auf welchen Wein sind Sie ganz besonders stolz?

Dr. Karsten Weyand: Auf meinen ersten komplett eigenständig angebauten, im alten Fuder vinifizierten Riesling aus dem Jahr 1999: eine wunderbar leichte Mosel-Spätlese, die auch heute ungemein frisch und trinkfreudig ist sowie ein wahrer Animationskünstler, wie ihn ein bekannter Weinjournalist seinerzeit beschrieb.

GRAACH
RIESLING
VDP.ORTSWEIN

VDP: Warum sind Sie Winzer geworden?

Dr. Karsten Weyand: Weil mein Vater Winzer war, weil sein Vater Winzer war! Nach der Schulzeit habe ich kurz zwischen Winzer und Förster geschwankt. Für den Winzer habe ich mich letztlich entschieden, da Wein machen so wunderbar kreativ und vielseitig ist, Leidenschaft verlangt, damit der Wein sehr gut wird. Das Weinmachen beinhaltet sehr viel Natur und eine besondere landwirtschaftliche Disziplin, nämlich den Weinbau, ferner die Veredlung der Trauben zum finalen Wein. Das ist toll und in unserer heutigen arbeitsteiligen Welt normalerweise völlig anders. Wein ist Genussmittel und Kulturgut, man hat Kontakt mit Menschen, die wie ich Genießer sind und den Wein sowie die handwerkliche Arbeit dahinter wertschätzen.


VDP: Haben sie Vorbilder?

Dr. Karsten Weyand: Vorbilder habe ich viele aus sehr unterschiedlichen Bereichen und Disziplinen. Frau Annegret Reh-Gartner ist eine von Ihnen. Als Inhaberin führte sie das Weingut über viele, viele Jahre mit sehr viel Weitsicht und sehr großem Erfolg. Sie hat es zu dem gemacht, was es heute ist: ein Spitzenweingut im VDP. Einer meiner Mentoren ist zweifelsohne Prof. Dr. Hans Reiner Schultz. Bei ihm habe ich promoviert.

VDP: Wie vereinen Sie Tradition und Innovation?

Dr. Karsten Weyand: Ich sehe in der Verbindung von Tradition und Innovation absolut keinen Gegensatz. Das eine schließt das andere nicht aus. Die Frage könnte genau dies implizieren. Das Gegenteil ist jedoch der Fall: wiederentdeckte Tradition ist häufig hoch innovativ und bringt qualitativ erfahrungsgemäß die besten Ergebnisse. Genau diese möchten wir stets erreichen, selbst wenn dies mit modernen Ideen und Möglichkeiten zum Leben gebracht wird. Unsere Jahrhunderte alte sowie auch die jüngere Geschichte des Weingutes Reichsgraf von Kesselstatt ist Tradition per se, die wir weder über Bord werfen können noch wollen. Handwerkliche Winzer sind und bleiben wir sowieso.

3 Täler, 3 Terroirs, 3 Geschichten